Titel: Hoffnungssterne am Adentsbaum
Autorin: Brigitte Liebelt
Verlag: Gerth Medien
ISBN: 978-3-98695-148-1 - 159 Seiten - 18.08.25 zum Preis von 13,95 Euro
Serne: ⭐⭐⭐⭐⭐
Klappentext:
Mitte des 19. Jahrhunderts: Anna ist erst ein paar Wochen zur Ausbildung in der von Theodor Fliedner gegründeten Diakonissenanstalt Kaiserswerth, als dort eine neue Tradition eingeführt wird: der Adventsbaum. An jedem Tag im Dezember werden biblische Verheißungen auf kleine Papiersterne geschrieben und in einen zunächst kahlen Baum gehängt. Dieser verwandelt sich auf diese Weise bis zum Weihnachtsfest in einen festlich geschmückten Christbaum. Anna erlebt gemeinsam mit den Waisenkindern eine intensive Zeit und versteht zum ersten Mal in ihrem Leben, was Weihnachten wirklich bedeutet.
Meine Meinung
Die Erzählung über Anna und ihre ersten Wochen in der Diakonissenanstalt Kaiserswerth entführt die Lesenden in die Mitte des 19. Jahrhunderts – eine Epoche des religiösen Aufbruchs, aber auch großer sozialer Not. Besonders eindrucksvoll ist die Einführung des „Adventsbaums“, einer liebevollen Tradition, die biblische Verheißungen mit einem sinnlichen Ritual verbindet. Der allmählich erblühende Baum wird nicht nur zu einem sichtbaren Symbol der Vorfreude, sondern auch zum Spiegel der inneren Wandlung, die die Figuren durchleben.
Anna, noch neu in der Gemeinschaft, gewinnt die Herzen der Waisenkinder rasch. Ihre vorsichtige, suchende Perspektive macht sie zu einer nahbaren Identifikationsfigur. Während sie ihren Platz in der strengen, aber hingebungsvollen Welt der Diakonissen findet, entdeckt sie einen Glauben, der nicht aus Pflicht, sondern aus lebendiger Hoffnung erwächst. Besonders stark sind die Szenen, in denen sie gemeinsam mit den Kindern die kleinen Papiersterne beschriftet und an den Baum hängt – still, innig und von fast poetischer Zartheit.
Auch die Atmosphäre überzeugt: Die Schilderungen der kargen Räume, der disziplinierten Tagesabläufe und der behutsamen Fürsorge schaffen einen glaubwürdigen und zugleich warmen historischen Hintergrund. Zugleich vermittelt die Geschichte leise und unaufdringlich die Botschaft von Weihnachten als Fest der Zuwendung und des Trostes. Der Adventsbaum als zentrales Motiv trägt diese Symbolik ohne Kitsch, sondern mit schlichter Tiefe.
Besonders schön ist zudem, dass das Buch die Lesenden nicht im Unklaren über Annas Zukunft lässt. Die Erzählung setzt vor ihrer Ankunft in Kaiserswerth ein und endet mit einer hoffnungsvollen Vision ihrer weiteren Entwicklung – beruflich wie auch privat.
Fazit
Insgesamt ist es eine feinfühlige, herzerwärmende Erzählung, die historische Einblicke mit spiritueller Tiefe verbindet. Wer nach einer stimmungsvollen, sinnorientierten Weihnachtslektüre sucht, wird hier reich beschenkt.
Autorin
co Simon LiebeltBrigitte Liebelt ist ausgebildete Diplom-Bibliothekarin und Krankenschwester. Seit 30 Jahren engagiert sich die sechsfache Mutter und Pastorenfrau ehrenamtlich in verschiedenen Arbeitszweigen ihrer Gemeinde und bei Frauenfrühstückstreffen. Sie lebt in Villingen-Schwenningen.













